Bei vielen ist der Sommerurlaub vorbei, bei mir hat er grade erst begonen. Da wir es uns in diesem Jahr Zuhause gemütlich machen, habe ich mich endlich mal hingesetzt und einen weiteren Reise-Inspirationspost aus der Reihe “On The Road” geschrieben. Diesmal geht es nach Südwestengland in die Stadt Bristol mit einem Abstecher nach Bath.
Die Hafenstadt Bristol liegt in Südwestengland am Fluss Avon. Es ist nicht weit bis nach Bath (15min), Stonehenge (1,5h) oder London (2,5h). Bristol ist ziemlich, wie soll man es beschreiben, “urban und quirlig”: Es gibt viel Streetart und Graffitis, es ist immerhin die Heimatstadt von Banksy. Es gibt eine jährliche Handmade-Bike-Show. Durch die Uni sind in der >400.000 Einwohner-Stadt viele junge Leute. Man könnte sagen, Bristol ist ein bisschen Berlin Neukölln ohne die ganzen Hipster. Der Akzent wird liebevoll “Brizzle” genannt, weil, nunja, es soviele komische Ausdrücke gibt, sovieles vernuschelt und zusammengezogen wird und ständig kommt ein “l” hinten dran, dass man noch viel weniger versteht als sonst eh schon in England :)
In unseren 4 Tagen Aufenthalt 2011 haben wir keine öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, denn zu Fuß entdeckt man einfach immer so viele schöne Straßen, Orte, Kunst. Aber lassen wir mal Bilder sprechen – Ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber ich schaue bei der Urlaubszielsuche als erstes in die Bildersuche, ob es dort schöne Orte/Motive gibt :))
Am Fluss entlang entdeckt man viele wunderschöne Häuser und die typischen Hausboote. Ich weiß nicht, ob das in Bristol auch der Grund ist, aber ich habe mal eine Reportage über ein Fischerdörfchen in – ich glaube – Italien gesehen, das ähnlich bunte Häuser an der Küste hatte. Die leuchtenden Farben dienten dazu, dass die Fischer bei Nebel die richtige Richtung zu ihrer Hütte einschlagen.
Bristol ist recht hügelig. Man mag es auf dem Bild nicht so ganz erahnen, aber ich kann jetzt noch nachfühlen wie wir gekeucht haben, nachdem wir das obere Ende der Straße erreicht hatten.
Ohne diese Höhen gäbe es allerdings auch nicht die Clifton Suspension Bridge, von der man einen wirklich tollen Blick über die Stadt hat (und ein tolles Fotomotiv).
Im Stadtteil Stokes Croft, einer Art Szeneviertel, gibt es an jeder Ecke Straßenkunst. Auch rund um die Nelson Street sollten sich viele bunte Bilder an den Wänden befinden. Dort fand 2011 das See No Evil statt – ein Artwork-Festival, während dem die gesamte Straße mit Graffiti von der hübschen Sorte besprüht wurde. Soweit ich es rausbekommen habe, wurden die Bilder bei dem Festival ein Jahr später alle mit neuen Motiven erneuert, aber seitdem liegt das Projekt scheinbar leider flach.
Bath
15 Minuten mit dem Zug entfernt und somit super für einen Tagesausflug ist das Städtchen Bath. Es liegt in der Grafschaft Somerset und hat seinen Namen aus gutem Grund: Die Römer haben dort aus warmen Quellen Bäder geschaffen. Diese Roman Baths kann man besichtigen und relativ frei darin umherlaufen, was schon mal ganz interessant ist.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Royal Crescent, ein Gebäudekomplex im Halbkreis, in schönster Georgian Architecture – ich kenne dafür keinen deutschen Begriff und konnte auch nichts wirklich passendes finden. Weiß das jemand? Bei mir nennt sich der Stil nur “die wunderschönen englischen Häuser”, ihr wisst schon!? Wikipedia beschreibt es auch nur mit “Georgian architecture is the name given in most English-speaking countries to the set of architectural styles current between 1720 and 1830.” Hätte ich mal in Kunstgeschichte besser aufgepasst.
So, wer hat jetzt Lust auf Bristol? Ich komme mit, denn es gibt bestimmt noch so viel mehr zu entdecken.